Zum 110. Todestag des bedeutenden norwegischen Komponisten und Pianisten Edvard Grieg(geboren am 15. Juni 1843 in Bergen, gestorben am 4. September 1907 ebenda) In den 1880 Jahren war Edvard Grieg einer der meist gespielten und berühmtesten Komponisten Europas. Den Norweger, der zwischen 1858 und 1862 am Leipziger Konservatorium studierte, verband neben dem Musikverlag C.F. Peters, mit dem er 1889 einen Generalvertrag schloss, auch eine Freundschaft zum Leipziger Verleger Ernst Wilhelm Fritzsch (1840-1902). „Vor der Klosterpforte“, das auf dem Gedichtzyklus „Arnljot Gelline“ von Björnstjerne Björnson basierende Werk für Chor und Orchester, war eine Komposition, die Grieg sehr schätze und häufig, sowohl in Norwegen als auch im Ausland, aufführte. Der bekannte Operndichter-Komponist Franz von Holstein übersetzte den norwegischen Text ins Deutsche. GRIEG, Edvard [1843-1907]: Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Bergen, Norwegen d. 12. Juli 1887. 4 Seiten auf braunem Papier mit den gedruckten Initialen am Kopf. Papier recto etwas ausgebleicht, Knickfalten. Kleine Fehlstelle am unteren Falz ohne Textverlust. (Artikel 27920)
Schöner, inhaltsreicher Brief an den Leipziger Verleger Ernst Wilhelm Fritzsch auf Deutsch: "Lieber Fritzsch! Hiermit folgt die Correctur. Der französische Text ist oft ganz falsch unterlegt, was ich immer durch NB. und Striche bezeichnet habe, und ich bitte nun den Stecher, ja mit der größten Sorgfalt zu verfahren. Hoffentlich folgt bald Correctur auf den Orchesterstimmen, auf der Orgelstimme, die bis jetzt immer noch fehlt, und auf den Chorstimmen. Was Du mir von dem Streichquartett schreibst, freute mich ungemein. Ich vergesse nicht leicht, wie das Werk nach der ersten Leipziger Aufführung von der Presse behandelt wurde und bin nicht bescheiden genug um nicht zu fühlen, das mir damals Unrecht geschah. Sollten jetzt liberalere Ansichten in der Leipziger Presse vertreten sein, dann wäre allerdings gerade Brodsky, der mir so sympatische Künstler, der rechte Mann. Ich bin aber in dieser Beziehung kein Sangoiniker, nachdem meine Holberg-Suite [op. 40], eine Gelegenheitsarbeit im Zopfstyl, wo jede Spur von eigener Persönlichkeit sorgfältig verdeckt erscheint, einen ebenso komischen, als für den Gewandhausgeschmack charakteristischen Erfolg zu Theil wurde. Hoffentlich hat Brodsky selbst die Aufführung des Quartetts vorgeschlagen!? Bei Interesse nehmen Sie bitte hier Kontakt mit uns auf. |