WOLLICK, N.: Opus Aureum. Music castigatissimum de Gregoriana et figuratina atque contrapuncto simplici percomode tractans omnibus cantu oblectantibus vtile et necessarium e diuersis excerptum. (Köln, H. Quentell 1505) Quart. 39 ungez. Blatt. Mit zahlreichen Notenbeispielen und Tabellen, sowie der ganzseite Holzschnitt der Guidonischen Hand. 1 Bl. angerändert (ohne Textverlust). Vereinzelt Marginalien von alter Hand. Wenige Bl. im Falz leicht wasserrandig. Teils etwas gebräunt. Schöner kräftiger Abzug. Pergamentband im Stil der Zeit.

Artikelnummer: 28493
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  • ONE OF THE GREAT AND EXTREMELY RARE CIMELEIA OF EARLY MUSIC THEORY! Since 1960 of all three editions (1501, 1504 und 1505) only one copy of the first edition in bookauctionrecords (JAP) and this copy represents as well the only copy which we were able to track in antiquarian booktrade since 1969. - THE FIRST UNIVERSITY TEXTBOOK, WHICH DEALS WITH COMPOSITION FOR THE FIRST TIME IN GERMANY! It is focusing musica practica and destincts beetween 'musicus' and 'cantor' as the difference between the 'artless folksinger' and the learned musician." (Niemöller in Grove 27, 515). Das erste in Köln gedruckte Musikbuch aus der berühmten Offizin von Quentell liegt hier im 3. Druck vor. Der Text ist identisch mit der ein Jahr zuvor erschienenen 2. Ausgabe, ebenso die Kollation. Wollick zeichnet als Verfasser nur für die beiden ersten Teile, den gregorianischen Gesang. Er nahm das 1. Werk seines Musiklehrers Melchior Schanppecher, die "musica figurativa", eine Kontrapunkt-und Kompositionslehre, als Teil III und IV in seine Abhandlung auf. Er schuf damit ein Universitäts-Lehrbuchs neuen Stils und veröffentlichte die ERSTE GEDRUCKTE KOMPOSITIONSLEHRE AUF DEUTSCHEM BODEN. "Das "Opus aureum" von Wollick/Schanppecher stellt den neuen Typus eines Universitätslehrbuches dar, in dem zwar noch im ersten Satz gesagt wird, die Musik sei eine der sieben Artes liberales, über "concordantiarum proportiones" jedoch nur noch im Zusammenhang mit Pythagoras als Erfinder der Musik in der Vermittlung durch Boetius die Rede ist. Ansonsten wird über "de gregoriana et figurativa atque contrapuncto simplici" gehandelt, schließlich auch über "compositio" (Niemöller. Dt. Musiktheorie im 16. Jhdt., S. 80). - Die Postinkunabel ist reich ausgestattet mit teils ganzseitigen Musikbeispielen, die durch Holztafeldruck hergestellt wurden. Am Schluss fügt Wollick eine kurze Autobiographie hinzu. Die einzelnen Editionen des "Opus Aureum" unterscheiden sich nur durch geringfügige typographische Abweichungen. - RISM II 900; VD16, W4342 (nennt 6 Ex. in D.); Slg. Hirsch 618.
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