HOFFMANN, E. T. A.: Meister Floh. Ein Mährchen in sieben Abentheuern zweier Freunde. Frankfurt Fr. Wilmans 1822 1 Bl., 267 S. und 3 S. Anzeigen. Stockfleckig. Breitrandiges Exemplar. Unbeschnitten. Pappband unter Verwendung des illustrierten Originalumschlags. Sorgfältig restauriert.

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Artikelnummer: 23635
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  • Erstausgabe mit den reizvollen von Hoffmann selbst entworfenen Einband-Illustrationen in Sepiamanier, gestochen von dem Berliner Kupferstecher C. F. Thiele. "Hoffmann hat für das Märchen ein Titel- und ein Rücktitelkupfer gestaltet und sie als barocke Pictura ohne Text vorgeführt; gleichwohl sind beide Kupfer mit viel Bedeutung aufgeladen. Das Märchen ist ein exemplarischer Fall für die Darstellung mittels verschlüsselter Allegorien und Metaphern, die als eine Form der Geheimpoetik dem Leser Hinweise an die Hand gaben, wie das Märchen zu verstehen sei" (Steinecke). (Ausführlich dazu in HSW Bd. 6, S. 1384 ff). - Hoffmanns letztes Werk, das er die "fantastische Geburt eines humoristischen Schriftstellers" nannte, vollendete er im Februar 1822, kurz vor Ausbruch der Krankheit. "Den völligen Schluß des Märchens' konnte des fast gelähmte Hoffmann nur diktieren; er bat Hitzig die Korrekturen zu übernehmen" (HSW 6, 1377). Anfang April 1822 wurden die ersten gedruckten Exemplare verschickt; Hoffmann verstarb im Juni. - Im "Meister Floh" hat Hoffmann in der Knarrpanti (= Kamptz -) Episode die Methoden der Demagogenverfolgung persifliert. Diese literarische Satire zog Hoffmann in seinem letzten Lebensjahr ein Disziplinarverfahren zu das erst bei seinem Tode eingestellt wurde. Die Knarrpanti - Episode selbst ist von der Zensur 1822 gestrichen und erstmals 1908 von Ellinger aus der Handschrift im Geheimen Staatsarchiv veröffentlicht worden. - Salomon 173; Voerster 88, 134; Goedeke VIII, 498, 65; Ponert Nr. .
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