[SCHILLER, Johann Caspar]: Gedanken über die Baumzucht im Grossen, zur Besetzung der Haupt- und Landstrassen mit Bäumen. Den Höchsten Landes-Regenten und Obrigkeiten gemeiner Wesen zur Beherzigung. Leipzig G. J. Göschen 1793 24 S. Marmorierter Pappband der Zeit. Bibliotheks-Rückenschild u. -vermerke.

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  • Vater Schiller als Gärtner auf Schloss Solitude Einzige, äußerst seltene Ausgabe, als Vorläufer zu Schillers "Die Baumzucht im Großen" (1795). - Johann Caspar Schiller (1723-1796), der Vater von Friedrich Schiller, war nach Beendigung seiner militärisch-medizinischen Laufbahn seit 1775 Leiter der Hofgärten auf Schloss Solitude, außerdem Leiter der württembergischen Forstbaumschulen. "Schiller stellt in diesem Aufsatz die ökonomischen Vorteile der Holzgewinnung den ökologischen Notwendigkeiten zur Reinerhaltung der Luft entgegen; ästhetische Gesischtspunkte der Verschönerung der Landschaft, strategische Argumente zur Befestigung der Straßen werden mit den Vorzügen des systematischen Obstanbau in Relation gesetzt. Und allen jenen, die vor der langwierigen Arbeit zurückschrecken, hält der in Holland und Belgien auf den Kriegszügen gereiste Offizier entgegen: Haben die ersten Belgier in ihren Niederlassungen Anfangs Nichts als ein Chaos von Schilf, Sand und Wasser angetroffen, und durch unermüdeten Fleiß und Arbeit in der Folgezeit endlich ihr Land gleichsam zu einem Paradies umgeschaffen; warum solte es anderwärts nicht auch möglich seyn, dem Land eine andere Gestalt zu geben, und selbst phisischen Uebeln abzuhelfen? Beharrlichkeit kann endlich noch die pontinischen Sümpfe austroknen.' [S. 8]. Johann Caspar Schiller schickte am 26. Januar 1793 den Aufsatz an seinen Sohn nach Jena, "der vermutlich den Druck besorgte, die Exemplare verbreitete und dann dem Verleger Göschen in Kommission überließ." (Marbacher Kataloge 32, Nr. 13). - Exemplar aus der Bibliothek Ludwig Friedrich Fürst zu Schwarzburg Rudolstadt (1767-1807), dessen gestochenes Exlibris im Vorsatz. - Fürst Ludwig Friedrich regierte seit 1793. - Teile der Fürstlichen Bibliothek wurden in den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts sowie noch einmal in den 50er Jahren veräußert. - Dochnahl, Bibl. Hortensis S. 140; Füssel, Göschen 311; vgl. ADB 30, 216.
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