BIBLIOTHEK der ELENDEN SCRIBENTEN: [Herausgegeben von F. J. Riedel, Heinse, J. G. C. Gleichmann, M. Chr. H. Wilke und G. J. Wichmann]. Erstes (- Fünftes) Stück [von 7] in 1 Band. Frankfurt und Leipzig; London und Halle, Dodsley und Compagnie [Weimar, Hoffmann], 1768-69 5 gestochene Titelvignetten. Teils gebräunt. Pappband der Zeit.

Artikelnummer: 17083
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  • Eine der berühmtesten deutschen Stachelschriften. Von bekannter Seltenheit und meist weniger komplett, Deneke und Goedeke nennen 3 Teile. Der Titel spielt auf die berühmte Satire Christian Ludwig Liscows "Die Vortrefflichkeit und Nothwendigkeit der elenden Sribenten gründlich erwiesen" (1734) an. Diese für die damaligen Literaturzustände hochinteressante Zeitschrift, "ein seltenes und höchst merkwürdiges Werk (Deneke), wendet sich ausgehend von dem Kreis um Klotz u.a. gegen Gerstenberg, Lichtenberg und Lessing. Das 1. Stück hat Riedel zum Herausgeber, dem die Lessinggegner Heinse und Gleichmann, wahrscheinlich auch Klotz, assistierten und richtet sich mit bissigem und originellen Humor gegen Pastor Wichmann, Herder, Wilke und Ziegra. Die Angegriffenen ihrerseits antworteten unvermutet mit der Herausgabe des 2. Stückes in gleicher Aufmachung mit nachgestochener Vignette "in der witzigsten Manier", verspotteten Klotz und Riedel und die literarische Welt lachte. Die folgenden Stücke der Antiklotzianer - Riedel hatte 12 beabsichtigt aber dann nicht ausgeführt - stammen abwechselnd von den Brüdern Wichmann und Wilke, scheinen äußerlich die Fortsetzung des 1. Stücks, wenden sich aber mit heftigsten Grobheiten gegen dessen Anhänger. In die literarische Verunglimpfung und Verspottung werden u.a. auch Dusch, Meusel, Jacobi, Hausen und Wieland hineingezogen. Von besonderem Interesse ist der fingierte Nekrolog auf C.H. Schmidt im 3. Stück, der die "erste gedruckte Besprechung eines Goethe-Gedichtes (Deneke) enthält, nämlich "An den Kuchenbäcker Händel" in der Vorrede zu Rosts Gedichten. - Hayn-Gotendorf I. 356; Kirchner 267.
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