SCHILLER, F. [Hrsg.]: Merkwürdige Rechtsfälle als ein Beitrag zu Geschichte der Menschheit. nach dem Französischen Werk des Pitaval durch mehrere Verfasser ausgearbeitet und mit einer Vorrede begleitet herausgegeben. 4 Bände Jena Ch. H. Cuno 1792-95 Alter Name im Vorsatz. Einzelne Blatt mit leichten Leimschatten. Sonst gutes Exemplar. Halblederbände der Zeit. Kapitale etwas bestoßen.

Artikelnummer: 25240
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  • Seltene Erstausgabe der vom Jenaer Pädagogen F. I. Niethhammer veranstalteten Auswahl, zu der Schiller das Vorwort verfaßt hat. Der Pariser Advocat Pitaval hatte die Sammlung von Kriminalfällen von 1734 an in 20 Bänden veröffentlicht und wollte die "Abgründe der menschlichen Psyche aufdecken und ... sie verständlich machen" (KNLL). Es werden hauptsächlich Fälle von Ehebruch, Verführung, Bigamie und Kindsmord behandelt, die fast immer mit der Todesstrafe geahndet wurden. Pitaval stellt sich dabei anklagend gegen die zeitgenössische Strafjustiz und übt Kritik an der Rechtsprechung und an den Praktiken der Richter. Mit gutem Grund kann er als Vater der modernen Gerichtberichterstattung bezeichnet werden. Den zeitgenössischen Bühnenautoren war der Pitaval eine unerschöpfliche Quelle für "aus dem Leben gegriffene Bühnenstoffe" (KNLL). Der Name Pitaval avancierte im 19. Jh. zu Sachbegriff für Kriminal- und Rechtsfälle. - Marcuse 125; Marbacher Katalog 133; Goedeke V, 187, 26.
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