OPERN- UND THEATERKRITIKER: WIEN. - Eigenhändiges Schriftstück eines Theater- und Opernkritikers, das als Druckvorlage diente. [Wien, Juli 1812]. Oktav. 25,4 x 19,5 cm. 1 1/2 Seiten

Artikelnummer: 28603
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  • Dreiteilige Betrachtungen zum Thema "Alter", "Oper" und zur "Zauberflöte" "Der Narr, Nun, es ist auf euch, ihr alten Herrn Dichter in dieser Zeit ein besonderer Alter-Junfern-Sommer gekommen. Ihr werde so ruhig wie in der Jugend, aber vertrau nicht! Vertrau nicht! Solch ein Herbstsommerblick [?] verschwindet schnell; und vielleicht ists gar nur ein Anzeichen von ihrem nahen Ende." "An die Dekorationsmaler der neuen Oper der Grenadier vor der Aufführung Bravo, das nenn ich gescheut gemahlt. Das ist ein Krämerszimmer wie es sich gehört, u. gebührt. Da ist alles drin, und alles, wie es seyn muss. Wenn dir die Gesellschaft nun auch das Stück selbst so hineinmahlt, so würd's nicht mit Geld zu bezahlen seyn." Am Rand die Anweisung für den Setzer "kleinerer Druck dieser Unterschrift". "Der Grenadier oder die Medaille" ist ein Singspiel in einem Akt vom damaligen Kapellmeister des k.k. Hoftheaters Michael Umlauf (1781-1842), das am 8. Juli 1812 in Wien uraufgeführt wurde. Das Libretto entstand nach einer wahren Anekdote von Josph Michael Babo. Umlauf erlangte Bekanntheit durch das gemeinsame Dirigat mit dem tauben Beethoven am 7. Mai 1824 bei der Uraufführung der 9. Symphonie. "Warum die Zauberflöte die Zauberflöte heißt? das will ich dir sagen; weil's von jeher Hexerey dabei gegeben hat. Vors erste, daß sich der Mozart darauf leicht einem Liebesgott auf e. Eber, oder eine andre Bestiam gesetzet hat. Vors zweite, daß die Leute, wann sie davon reden, leicht närrisch werden, vors dritte, dass die Menschen darin wie die Engel singen und spielen, und sie der Gestalt nur durch Zauberey aufgefuhrt werden kann. Vors vierte, daß sie, obgleich voll Heyden und Türken u. ungeschliffenen, vollbärtigen Wesens jetzt als ein freundliches Kind zu ihrem Vater kömmt, und ihm die Spende milder Gaben in den Schoß schüttet." Die Zauberflöte wurde in einer Neuinszenierung sowohl am 27. Juni am Hofoperntheater als auch am 7. Juli 1812 im Theater an der Wien gegeben.
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