Objekt des Monats September 2012

[WIELAND, Christoph Martin]: Geschichte des Agathon.

 

 

„Der größte Dichter seines Zeitalters“ (Pfarrmatrikel Oberholzheim)

Mit unserem Objekt des Monats für September 2012 möchten wir an den Schriftsteller Christoph Martin Wieland, geboren am 5. September 1733 in Oberholzheim (heute zu Achstetten, Landkreis Biberach) erinnern. Gemeinsam mit Johann Gottfried Herder, Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich von Schiller bildeten sie das „Viergestirn“ der Weimarer Klassik, dessen moderne Geisteshaltung ganz Europa beeinflußte. Am 20. Januar 1813 verstarb Wieland in Weimar. Auf seinem Landsitz im Park von Oßmannstedt fand er seine letzte Ruhestätte.

[WIELAND, Christoph Martin]: Geschichte des Agathon. 2 Theile. Frankfurt und Leipzig [Zürich, Orell, Gessner und Comp.] 1766-67. 8 Bl., 392 S.; 351 S., 1 Bl., minimal fleckig; Bd. 2 mit durchgehendem Braunfleck. Pappbände der Zeit, etwas berieben.

- verkauft -


Seltene Erstausgabe, noch ohne die in der 2. Fassung hinzugefügte "Geheime Geschichte der Danae". "Nicht nur für den historischen, sondern auch für den rein künstlerischen Betrachter ist der erste Agathon reizvoller, denn er ist im Stil einheitlicher und überhaupt als Dichtung wahrer. Agathon ist die Zwischenstufe zwischen seinen westeuropäischen Vorbildern und dem seinerseits wieder von Rousseau erweckten 'Werther' Goethes" (Fr. Sengle). Die deutliche Wendung ins Autobiographische, eine folgenreiche Neuerung in der deutschen Literatur, machte das Werk zu einem bedeutsamen Vorläufer des "Werther". Wieland begründete mit diesem Werk den deutschen Entwicklungsroman und charakterisiert erstmals ausführlich das Ideal der geistig und moralisch umfassend ausgebildeten Persönlichkeit. Die Wirkung des 'Agathon' auf den deutschen Roman ist kaum zu überschätzen. Lessing schreibt im 69. Stück der Hamburgischen Dramaturgie vom 29. Dezember 1767: „Es ist der erste und einzige Roman für den denkenden Kopf, von klassischem Geschmacke. Roman! Wir wollen ihm diesen Titel nur geben, vielleicht, daß es einige Leser mehr dadurch bekömmt. Die wenigen, die es darüber verlieren möchte, an denen ist ohnedem nichts gelegen.“ - Günther-Zeilinger 573.

(Bestell-Nr. 17016)


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